Das MANZARA Konzept – nachhaltig und individuell
Angesichts der fast schon inflationären Verwendung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ verliert dieser immer mehr an Kontur und droht sogar schon zu einem Modewort zu verkommen. Für viele Unternehmen ist er Teil einer PR-Strategie geworden. Er wird vor allem in Verbindung mit Produkten gebracht, die ökologisch, fair oder biodynamisch sind. Auch Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit scheinen mittlerweile untrennbar miteinander verbunden zu sein.
Doch eigentlich beschreibt der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht mehr als einen langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen. Angesichts von kontinuierlich steigenden Ansprüchen vieler Menschen aber wird dies immer schwieriger. Die natürliche Regenerationsfähigkeit der Natur zu sichern, wird zu einer großen Herausforderung, wenn wir an die nachfolgenden Generationen denken.
Nachhaltigkeit bedeutet aber nicht unbedingt Verzicht (jetzt darf ich das nicht mehr), sondern kann auch neue Erfahrungen schaffen, unseren Horizont erweitern.
Auch Tourismus kann nachhaltig sein und beschreibt eine besonders zukunftsfähige Form des Reisens, wobei neben Natur- und Umweltschutz auch wirtschaftliche und soziokulturelle Faktoren wichtig sind. Das ist kein Widerspruch zu den wichtigsten Zielen einer Urlaubsreise, wie Erholung und Abenteuer. All das lässt sich fast mühelos miteinander verbinden, und eine globale Nachbarschaft, internationale Gerechtigkeit und mehr Chancengleichheit können entstehen.
Ein Urlaub, im Sinne der Nachhaltigkeit, kann auch Impulsgeber für positive Veränderungen im alltäglichen Leben werden: Entflechtung und Entschleunigung, Reduzierung der Geschwindigkeit – „Lange-Weile“ = Nichtstun als Basis, um neuen Gedanken und Ideen Raum und Ruhe zu geben.
Auch Kunst und Kultur sind Stätten der Selbst- und Welterfahrung. An einem fremden Ort können die Dinge, ob historischen Ursprungs oder ganz neu, völlig anders wahr- und im Bewusstsein aufgenommen werden. Wie gelingt ein gutes Leben? Kulturelle und künstlerische Erlebnisse, ob passiv oder aktiv, ein verändertes Konsumverhalten, die Entdeckung der Ästhetik von Gütern für den alltäglichen Gebrauch oder unterschiedlicher Lebensstile können zur inneren Bereicherung werden.
Gut leben statt viel besitzen – „Wohl-Stand“ = Zeitvermögen statt Güterreichtum sind die wahren Schätze des Lebens. Und es ist die Eleganz der Einfachheit, die zur persönlichen Freiheit und zum Überdruss am Überfluss beiträgt.
Auch MANZARA hat ganz intuitiv ein Konzept entwickelt, das von Beginn an genau diesem Prinzip folgt. Doch MANZARA folgt nicht nur einer Vision, MANZARA verfolgt auch konkrete Ziele.
Das MANZARA DOMIZIL – Vergangenheit trifft Gegenwart
Bei den Ferienwohnungen in Istanbul, sowie auch den Ferienhäusern in Ayvalik, die wir renoviert haben, handelte es sich ursprünglich ausschließlich um ungenutzte Immobilien, die leer standen, verwahrlost waren und dem Verfall nahestanden. Niemand wollte sie haben: zu viel Arbeit, zu viel Investition. Als Architekten haben wir ihr Potential sofort erkannt, uns mit Hingabe ihrer angenommen und sie in kleine Schmuckkästchen verwandelt. Dabei haben wir stets darauf geachtet, einfach zu bauen und ortsübliche Materialien zu verwenden. Wir setzen grundsätzlich wenig Technik sinnvoll sein, das macht Wohnungen und Häuser robuster und das handling für Bewohner einfacher. Man braucht keinen technischen Schnickschnack, um Gäste glücklicher und zufriedener zu machen. Eine Renovierung im Bestand verlangt nach einer behutsamen Behandlung, gleich der Restaurierung eines eleganten Oldtimers. Wir besinnen uns bei den Planungen der Wohnungen und Häuser immer auf den Fundus, auf das, was schon mehr als ein Jahrhundert überdauert hat und immer noch besteht. Diese Substanz ist ein Geschenk in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur, dass wir den Ressourcenverbrauch auf ein Minimum reduzieren können, was einen ökologischen und ökonomischen Effekt hat, das alte Material ist auch meist viel widerstandsfähiger. Nichts ist so beständig und kräftig wie Holz, das schon über 100 Jahre „gelagert“ war, so eine wertvolle Ware ist auf dem Markt überhaupt nicht erhältlich. So verwandeln wir einen geringen Ressourcenverbrauch in eine hohe Wertschöpfung. Ganz abgesehen von der Schönheit der Oberflächen, die Geschichten erzählen können und die kein Künstler so einzigartig gestalten kann. Jede Delle, jede Furche ist eine Entdeckung, kein störender Mangel! Für uns ist der Umgang mit dem Bestand und „dieser Schritt zurück“ ein Fortschritt und ein sehr entlastender Prozess. Wir können uns ganz auf die Räume, die Gärten und natürlich auf die Aussichten (Manzara) konzentrieren. Durch diese Art des Bauens entstand eine ganz eigene Architektursprache, die wir stetig weiterentwickeln.
Bei unseren Ferienhäusern setzen wir die Materialien so ein, dass ihre Handwerkskunst sichtbar und spürbar wird. Nur so bekommen sie auch eine Seele. Wir finden alte Sessel und Stühle, bei deren rustikaler Optik man zunächst die Augen verdreht, bearbeiten sie und lassen sie neu beziehen. So wird jedes Stück zum Unikat und zum Hingucker, wo man sich bequem niederlässt. Wir entwerfen kleine Möbel und lassen sie von den örtlichen Handwerkern bauen. Jedes noch so kleine Stück alten Holzes findet irgendwo seinen Einsatz. Wir tragen über die Jahre unzählig aufgebrachte Farbschichten in Fragmenten ab und machen die alten Objekte so zu Kunstwerken. Marmor ist normalerweise unbezahlbar, in der Westtürkei ist er heimisch und wird für unsere Gäste in den MANZARA Bädern zu einem Hauch von Luxus.
Unser liebstes Material ist der Terrazzo. Die Herstellung ist eine Kunst, die kaum mehr jemand beherrscht. Wir haben bei unseren Handwerkern die Leidenschaft dafür wieder entfacht. Da ist nix von der Stange, jedes Steinchen einmalig, viele in Mustern sogar einzeln verlegt. Unsere Enkel und Urenkel werden sich noch daran erfreuen…
Das unschätzbare Handwerk bekommt so wieder einen Platz in unserem Bewusstsein und den Respekt, der ihm gebührt.
Ein MANZARA Haus ist ein Eldorado für die Sinne: sehen, riechen, spüren, ja sogar hören!
Für den Gast wird so ein Haus zur kleinen Entdeckungsreise, und es ist ein befreiendes Gefühl, sich ganz auf das Wohnen, ohne Technikbeschallung, zu konzentrieren. Dafür bieten wir ganz andere Elemente, die den Aufenthalt im Feriendomizil zu einem besonderen Erlebnis der Inspiration machen. Uns ist bewusst, dass Räume einen sehr großen Einfluss auf unsere Gefühle haben. Das ist wohl auch ein Grund, warum wir verreisen und neue Orte entdecken wollen, auch um festzustellen, welche Defizite unsere Heimat und das eigene Zuhause aufweisen, weil die Gewohnheit und Vertrautheit unsere Sinne irgendwann abstumpfen lassen und wir neue Inspirationsquellen als Antrieb brauchen. Die Stabilität und Funktionalität der eigenen vier Wände hindert uns auf Dauer daran, Gerüche, Geräusche und Licht wahrzunehmen. In einem fremden Haus legen wir unsere Uniform des Alltags ab, wir werden feinsinnig und saugen die Umgebung auf wie ein ausgetrockneter Schwamm. Ferienwohnungen und –häuser dürfen all das, was das Zuhause nicht darf. Die Feriendomizile, die wir vermieten, sind von vielen lästigen praktischen Anforderungen an gewöhnliche Wohnräume befreit. Das ist wie das heimliche Naschen vom Kuchenteig, was die Mutter verboten hat: von etwas kosten, was in der Menge ungenießbar wäre, aber durch einen weiteren Prozess zur Delikatesse reift. MANZARA Wohnungen und Häuser sind in ihrer Individualität ein Impulsgeber, was ein Hotelzimmer schwerlich sein kann. Allein die Vorstellung, dass sich der Nachbar in exakt gleicher Umgebung aufhält, ist wenig anregend. Ähnlich gilt das für das Frühstücksbuffet. Eine eigene Küche – in einem fremden Land – erlaubt es uns dagegen neue kulinarische Experimente zu wagen. Der Besuch auf dem Gemüsemarkt bleibt nicht nur ein optisches Erlebnis. Wir kaufen ein und füllen den Kühlschrank. Wir fangen an, den Ort zu verstehen…
Und wenn der Gast dann in seine heimische Umgebung zurückkehrt, betrachtet er die eigenen vier Wände aus einer völlig anderen Perspektive. Vielleicht stellt er das Sofa um und streicht die Küche honiggelb oder freut sich einfach nur an den gewohnten Dingen, weil er sie vermisst hat.
Vielleicht hat der kleine Kleiderschrank, der im Urlaub mühelos Platz für die ausreichend mitgebrachten Lieblingsklamotten geboten hat, aber noch viel mehr erkennen lassen: weniger ist mehr! Konsumreduzierung ist keine Schwäche, denn sie bedeutet Loslassen und Loslassen bedeutet Freiheit gewinnen…

Ferienhäuser – Stätte für Generationen
Eine Ferienwohnung, ein Ferienhaus kann, im Bedarfsfall, auch ganz einfach wieder als Wohnung, als normale Wohnung, als normales Haus genutzt werden. Back to the roots, sozusagen. Im Jahr 2015 haben wir die Anzahl der angebotenen Ferienwohnungen drastisch reduziert: teils ganz bewusst, teils aufgrund der politischen Ereignisse, die Tourist*innen fernhielten und die Auslastung drastisch verringerten. Die Eigentümer haben sie gerne wieder zurückgenommen, denn in dem Zustand, in dem sie sich nun befanden, waren sie auch als langfristige Mietimmobilie sehr attraktiv und konnten umgehend wieder an ortsansässige Istanbuler vermietet werden. Mit unserem Konzept entstehen also keine leerstehenden Bettenburgen, die irgendwann als Ruine enden, weil sie ihren Charme verloren haben und in denen keiner mehr Urlaub machen möchte, da sie aus der Mode gekommen sind. Keine Trümmer und Überreste, die dann abgerissen werden, damit irgendwann wieder ein neues Hotel gebaut wird, dass einen großen Einsatz an Ressourcen verschwendet. Wir müssen wegkommen von der Wegwerfmentalität. Häuser sind in diesem Sinne eben nicht nur eine Raum-, sondern vor allem auch eine Materialressource. MANZARA–Wohnungen und Häuser sind so konzipiert, in robuster und flexibler Bauweise, dass sie noch für Generationen erhalten bleiben können.
Urlaub im Ferienhaus – die Familie neu entdecken
Der Aufenthalt in einem Ferienhaus bietet jedoch noch mehr. Für die Familie kann er Herausforderung, aber auch Chance für gestärktes Miteinander sein. Keine Büroroutine, keine Klavier- oder Tennisstunde lenkt vom Zusammensein ab. Alle sind aufeinander angewiesen, man lernt sich und die anderen Familienmitglieder vielleicht ganz neu kennen. Zuhören, Aufmerksamkeit, Gemeinsamkeit: beim Frühstück, Mittagessen und beim Abendessen. Rollen werden gefunden, unterstützt oder neu verteilt. Stärken, Schwächen werden sichtbar. Gemeinsam lachen, streiten, sich vertragen – Familienleben pur! Auf eine begrenzte Zeit, dann geht wieder jeder seiner Routine nach, gestärkt, denn jeder weiß: Familie ist immer da, sie gibt Halt und Vertrauen! In einem Hotelressort geht vermutlich jeder seiner Wege: Programme individuell für jeden abgestimmt, machen dem Abenteuer Familie so ein Strich durch die Rechnung.
Gemeinsam einkaufen, kochen und essen vermittelt Verbundenheit. Statt der Gewohnheit, nur auf die Schnelle nebenher zu essen, um irgendwie satt zu werden, mehr Zeit für das Zelebrieren des Essens: Mahlzeiten gemeinsam zubereiten und dann in Ruhe und in schöner Atmosphäre mit Tischdecke und Kerzen genießen. Sich gutes, bewusstes Essen wieder zurückerobern, womöglich etwas probieren, was man noch nie gegessen hat. Wenn dann auch noch das Smartphone endlich zur Nebensache wird, dann haben alle gewonnen. Ein Erlebnis, das allen in der Familie in schöner Erinnerung bleiben wird und vielleicht einen neuen Platz, auch im Leben Zuhause finden kann. Familien haben die große Chance, aus bisherigen Routinen auszubrechen und neue Gewohnheiten zu entwickeln.
Und das Leben in und um Ayvalik bietet genug Freizeitangebote für gemeinsame Unternehmungen. Kultur oder Sport: für jeden ist etwas dabei. Oder wie wär’s mal mit einer Vater-Sohn-Angeltour vor den schönen Küsten oder einem Besuch im „Güzelik“-Salon von Mutter und Tochter mit Maniküre oder Pediküre und einer Föhnfrisur, die man nicht einmal bei Vidal Sassoon bekommt.
Essen an der Ägäis – kulinarische Entdeckungen
Ob Fleisch oder Fisch, ob vegetarisch oder vegan. In und um Ayvalik werden alle satt und die Vielfalt der Produkte wird zur kulinarischen Entdeckung. Schon mal Kisir oder Mas Fasulye gegessen? Die türkische Küche wird von vielen Kennern als eine der besten und abwechslungsreichsten Küchen der Welt bezeichnet. Berliner*innen, die nur Döner kennen, können das zunächst kaum glauben. Doch das Osmanische Reich hat die Türk*innen mit vielen Kulturen und Kochtraditionen bekannt gemacht, und die vielen, ganz unterschiedlichen, Regionen des Landes tragen ihr Übriges dazu bei.
Ein Blick in den Metzgerladen zeigt uns hier, wo das Fleisch herkommt. Verarbeitet wird das ganze Tier, vom Filetstück bis zum Schwanzknochen. Innereien gelten in der Türkei als Delikatesse. Die Fische kauft man direkt vom Kutter, gerade schwammen sie noch im Meer! Iss‘ sie mit Respekt, denn sie sind für Dich gestorben. Der Genuss von tierischen Lebensmitteln kann so ein tieferes Bewusstsein bekommen. Ein Streifzug über den Gemüsemarkt unterstützt ein pflanzliches Ernährungskonzept: weniger Fleisch ist nicht nur gesund, es schont auch die Ressourcen. Und zwischendurch darf’s dann doch mal ein echter Döner sein: man wird ihn kaum wiedererkennen bzw. wiederschmecken, wenn man nur den von der Imbissbude Zuhause kennt!
Vergessen wollen wir auch nicht den türkischen Joghurt. Viele türkische Hausfrauen stellen ihn selbst her, natürlich gibt es ihn auch in Milchgeschäften, in Supermärkten und beim Bakkal. Es gibt ihn ausschließlich in der Variante „natur“, jedoch in unterschiedlichen Fettgehaltsstufen. Die Verpackungsgrößen beginnen meist bei 500 g, Konsument*innen kennen ihre Lieblingsmarke. Der Einkauf von Joghurt ist also binnen weniger Sekunden erledigt. In deutschen Supermärkten wird der Erwerb von Joghurt zur Herausforderung, denn meterlange Regale mit unzähligen Sorten machen die Entscheidungsfindung nicht leicht. Versprochen wird alles, dabei sind die meisten Becher voll mit Zucker, Zusatz- und Geschmacksstoffen. Kleine Einheiten machen noch konsumfreudiger. Dabei liegt auch hier in der Einfachheit der größte Genuss, und wem es dann doch zu fad ist, der greift halt zu natürlichen Früchten, Honig und Nüssen. Joghurt ist vor allem ein Eiweißknaller, der nicht nur wohlschmeckend, sondern auch gesund ist. Bezüglich der Herstellung und des Vertriebs braucht man sich, zumindest in der Türkei, auch keine Gedanken zu machen.
Auch der morgendliche Einkauf für das Frühstück wird zum Dufterlebnis: Brot und Simit im Holzofen mit Pinienzapfen gebacken, immer der Nase nach und zur Lehrstunde: wenn die Brote fertig sind, bringen die Köch*innen der umliegenden Restaurants ihre gefüllten Schmortöpfe vorbei und lassen sie in der Resthitze simmern. Warum die kostbare Energie verschwenden?
Türk*innen lieben das Essen und haben ein sehr gewissenhaftes Verhältnis zur Ernährung und zu Lebensmitteln. Karottengrün in den Biomüll? Was für ein Schmarrn, verfeinert es doch bestens jede Gemüsesuppe und die Kirschstängel werden natürlich auch gesammelt, da sie sich, aufgegossen als Tee, als hustenstillendes Heißgetränk hervorragend eignen. Die türkische Küche kann vor allem sehr gesund und gleichzeitig schmackhaft sein und ist auch bisweilen als Sportler-Ernährung bestens eignet.
Wer sie im Urlaub, in all seiner Vielfalt, richtig entdecken und erlernen mag, dem schicken wir gerne einen Profi ins Haus. Keinen Chefkoch mit 5 Hauben, sondern eine Hausfrau, denn die können die typische Hausmannskost am besten zubereiten und verraten garantiert jeden Trick! Sprachbarrieren haben keine Chance, denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen.
Am Ende eines Urlaubs bleibt die Erkenntnis, dass es sich wunderbar leben lässt, auch ohne Erdbeeren im Herbst, ohne Flugmangos und importierte Luxusgüter für den Gourmet und dass es für eine ausgewogene Ernährung keine „superfoods“ wie Chia Samen aus Lateinamerika braucht, wenn man die besten Bohnen, sowie andere Hülsenfrüchte in unzähligen Varianten lokal erwerben kann. Jede Saison hat ihre Highlights, und wenn sie zu Ende geht, bleibt die Vorfreude auf die nächste.

Olivenöl aus AYVALIK – mehr als ein Genussprodukt
Wer in der Türkei zum Essen geht, der kommt an Mezes nicht vorbei. In der typischen Meyhane reicht man die kleinen Köstlichkeiten als Vorspeise, dazu trinkt man gewöhnlich Raki. Jede Region in der Türkei hat ihre eigenen Rezepte, an der Ägäisküste bezeichnet man sie gerne als Zeytinyağli, was so viel heißt wie, „mit Olivenöl zubereitet“. Meist sind sie vegetarisch und variieren nach Saison.
Die hierfür verwendeten Olivenöle aus Ayvalik gehören zu den allerbesten. Die Region ist bekannt für die hochwertige Qualität ihres Öls. Leider findet man hochwertige türkische Olivenöle noch selten im westeuropäischen Handel. Doch wer sie einmal gekostet hat, wird nicht mehr auf sie verzichten wollen.
Viele Familienunternehmen kultivieren in und um Ayvalik seit mehreren Generationen den Anbau von Olivenbäumen und produzieren Olivenöl. Die überwiegend veredelten Bäume sind oft mehrere Hundert Jahre alt. Die ortsansässigen Unternehmen verarbeiten nur die besten Oliven. Sorgfalt, Hygiene und Rücksicht auf die Umwelt sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Jedes Jahr, sobald die Früchte reif sind, wird mit der ersten Ernte begonnen. Hier entsteht keine Massenware, hier werden Genussprodukte in echter Manufakturqualität hergestellt.
Jede noch grüne Olive wird handgepflückt, denn nur so bleiben die Früchte und Bäume geschont. Innerhalb weniger Stunden werden sie in modernen Anlagen, unter Sauerstoff-Reduktion, schonend verarbeitet. Auf diese Weise entstehen Gourmet-Olivenöle, die nicht nur durch ihren hervorragenden Geschmack überzeugen, sondern auch sämtliche gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe vorweisen können. Alle Prozesse, von der Kultivierung der Pflanzen bis zur Endverpackung, werden streng kontrolliert.
Die Bauern lieben ihre Olivenbäume – für sie bedeuten sie schlicht: Leben.
Oliven, die dem hohen Qualitätsstandard nicht entsprechen, werden weiterverarbeitet. Abfall gibt es nicht, denn viel zu wertvoll sind die kleinen Früchtchen.
Hochwertige Seifen aus Olivenöl, ob in fester oder flüssiger Form, garantiert silikonfrei und ohne Parabene, sind vor allem für die Pflege von empfindlicher Haut und für Allergiker geeignet. Olivenöl wirkt entzündungshemmend und verfügt über einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Seine feuchtigkeitsspendenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften sind pure Wellness für jede Haut.
In unseren Ferienhäusern stellen wir unseren Gästen solche Seifen zur Verfügung. Vielleicht werden diese einfachen, wohlriechenden Produkte eine Entdeckung für das eigene Zuhause und ersetzen unzählige Fläschchen und Cremes.
Für die Reinigung der Oberflächen in unseren Ferienwohnungen und Häusern verwenden wir ausschließlich ein Seifenwasser, das ebenfalls auf Olivenölbasis hergestellt wird. Es schont nicht nur die Materialien, es ist auch ökologisch.
Auch der Olivenblättertee, aus frischen oder getrockneten Blättern des Olivenbaums, gewinnt in Westeuropa immer mehr an Beliebtheit. Im Mittelmeerraum hat er eine lange Tradition und findet als Heilmittel seinen Einsatz, zur Stärkung des Immunsystems, bei Schlafstörungen oder Nervosität. Extrakte aus Olivenblättern können sogar nachweislich den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken.
Selbst die Olivenkerne finden Verwendung. Seit einigen Jahren beschäftigt man sich in der Türkei mit der Verwertung von Olivenkernen als Energieträger. Da Olivenkerne eine ähnlich hohe Energiedichte wie Pellets haben, können sie als Brennstoff verwendet werden. Dabei müssen sie nicht einmal zusätzlich verarbeitet werden, was zusätzliche Vorteile bringt.
Jedes Jahr bietet MANZARA seinen Gästen an, einen Tag auf den Feldern während der Olivenernte zu verbringen. Das wird dann für alle Teilnehmenden zu einem großen Spaß und zum unvergesslichen Erlebnis.
Allein der Spaziergang durch die Haine mit ihren uralten, ehrwürdigen und formschönen Bäumen ist ein Augenschmaus. Wer den Pflückern und Pflückerinnen bei ihrer Arbeit zuschaut, oder selbst mal Hand angelegt, erkennt welch schwere Tätigkeit das Ernten der unzähligen Früchte ist. Dabei sind die Arbeiter*innen stets entspannt, singen und lachen und sind stolz, beim Herstellen solch eines wunderbaren Produkts dabei zu sein. Da gibt es viel anstrengende Handarbeit, bis die Olive zum Öl wird. Wer aber einmal „das flüssige Grün“ gekostet hat, wenn es frisch aus der Presse fliest, der wird diese Geschmacksoffenbarung in seinem Gaumen behalten und Zuhause beim Zubereiten des Salats voller Freude und Dankbarkeit an diese wunderbaren „Zauberbäume“ und den Tag in den Feldern denken. Dieser Salat schmeckt doppelt so gut – garantiert!

MANZARA – das eigene Haus am Meer
Jeder von uns hatte schon einmal den Traum von einem eigenen Haus am Meer. Von einem Haus, das man selbst gestalten und formen kann. Oft halten uns innere Einwände von diesem Gedanken ab – wir fragen uns, ob es sich wirklich lohnt ein Haus zu besitzen, das wir nur 4 bis 6 Wochen nutzen. Mit MANZARA macht es Sinn, den Traum vom Domizil im Süden zu verwirklichen. Die eigenen Ideen und Vorstellungen in der Gestaltung des Hauses umzusetzen, Teil einer innovativen und kreativen Gemeinschaft zu werden und zu guter Letzt sogar Einnahmen zu generieren. Wir kümmern uns um die Renovierungsarbeiten, die Verwaltung und Vermietung des Hauses, sowie um einen reibungslosen Ablauf, dass auch für Eigentümer*innen der Urlaub in den eigenen vier Wänden zum entspannten Erlebnis wird.
Bei MANZARA gibt es noch einen zusätzlichen Aspekt. Deutsch-türkische Familien, mittlerweile der dritten Generation leben im MANZARA Urlaub mit ihren Wurzeln und entdecken sie neu. Weit weg von Opa und Oma im tiefen Anatolien, wo noch alte Traditionen vorherrschen, die sich mit einem modernen Leben in Europa manchmal nur schwer vereinbaren lassen und so den Urlaub in der türkischen Heimat zur Pflicht wird. Die Heimat unbeschwert entdecken und stolz darauf zu sein, dass man verschiedene Wurzeln hat, die untrennbar miteinander verbunden sind.
MANZARA Partner*innen, also Hausbesitzer*innen, die wir bereits für die Idee gewinnen konnten, schwärmen davon, denn so konnten sie den Traum vom Haus am Meer realisieren, denn ihr Haus wird stets gut betreut und gepflegt. Es wird auch in Abwesenheit von anderen Feriengästen bewohnt, was für ein Gebäude von enormer Wichtigkeit ist, und zusätzlich generiert es noch Einnahmen. Und wenn sie selbst das Haus nutzen möchten, dann beginnt der Urlaub von Anfang an: Sie drehen den Haustürschlüssel um, holen sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setzen sich in den Garten. Die Betten sind frisch bezogen und auch sonst ist alles blitzeblank. Keine Spinnweben müssen entfernt werden, kein quietschender Fensterladen repariert werden. Das ist echter Urlaub im eigenen Zuhause!
Viele, nicht nur deutsch-türkische Familien, sind und wollen Partner*innen werden bei MANZARA und sich mit uns eine Zweite Heimat aufbauen. Das wird, davon sind wir überzeugt, eine Win-Win-Situation für viele Beteiligte werden: die Gäste, die Partner*innen, die Betreiber*innen und nicht zuletzt für die Einheimischen. So wird langfristig ein neuer Austausch erfolgen, Vorurteile können endlich abgebaut werden, neue Freundschaften werden entstehen.
Langfristig wird so eine Gemeinschaft, eine „come-unity“, von Partner*innen aufgebaut, die Altes bewahren und neue Brücken bauen wird.
Wir denken jedoch auch, dass es unsere Verantwortung ist, der Region, hier an der Ägäis, neue Impulse zu geben. (Verbesserung der sozialen Arbeitsbedingungen: Stärken der weiblichen Mitarbeiterinnen, Handwerkerstolz, Aufrechterhaltung der Natur). Aber auch von ihr zu lernen: von den einfachen Strukturen, vom Leben im hier und jetzt. Leben wie einheimische Bewohner*innen, wenn auch nur für eine kurze Zeit, öffnet Türen und überwindet Grenzen. Jeder sollte diese Chance für sich und andere nutzen.

MANZARA – ein kleiner Blick in die Zukunft
In Zukunft soll auch eine MANZARA Akademie entstehen. Vor den Toren Ayvaliks haben wir hierfür ein passendes Areal gefunden. Ein alter Bauernhof, umgeben von einem Hain mit 45 Olivenbäumen ist hierfür der perfekte Ort. Hier werden sich Gleichgesinnte treffen, egal welchen Alters, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion – Vielfalt ist gewünscht! Gemeinsam wird kreiert, gekocht, gefeiert und gelacht. Hier wird ein Ort der Begegnung und der Kreativität entstehen, zu dem nicht nur jeder Gast eingeladen ist: gärtnern oder schreinern, malen, endlich mal was entwerfen und bauen, was mit den Händen arbeiten und den Kopf frei bekommen.
Wir sind überzeugt: das ist ein Ferien-Konzept für die Zukunft, von dem noch Generationen profitieren werden!

Ein Urlaub mit MANZARA – Kunst und Kultur bauen Brücken
Die Kunst war schon von Beginn an für MANZARA ein wichtiges Mittel der Kommunikation. Sämtliche MANZARA Wohnungen und Häuser sind gefüllt mit Kunst: an den Wänden, auf den Fußböden und an der Decke.
In den Jahren 2008 bis 2015 organisierte und kuratierte MANZARA Ausstellungen in den hauseigenen Räumen: in Ferienwohnungen und den weitläufigen Räumen in der Suriye Pasajı in Istanbul und ganz eigenen Ausstellungsräumen im Stadtviertel Galata. In den Wohnungen organisierten wir eine Reihe von Einzelausstellungen. Dazu luden wir lokale und internationale Künstler*innen ein, die sich mit dieser spezifischen Situation „Kunst und Wohnraum“ auseinander setzten und bereits bestehende Arbeiten oder extra für diesen Kontext geschaffene Arbeiten in den Räumen positionierten.
Der Gedanke, Kunst in Wohnräumen zu präsentieren, lässt sich nicht ohne die Konnotation „Wandschmuck“ denken. Dabei entscheidet der jeweilige Umgang mit Kunst, ob „Kunst eher schmückende oder mehr theoretische Funktion haben soll, und wie stimmig das Werk mit seinem Ort in Zusammenhang steht“ (J. Stahl)
Wir sind mit unseren Ausstellungen der Frage nachgegangen, wie Ideen und Intentionen der Künstler in Wohnkontexte transportiert werden können, ohne abgestellt zu wirken oder als bloßer erfreulicher Farbklecks zu dienen, und wie sich Inhalte in determinierten Räumen behaupten, oder vielleicht gerade in dieser Umgebung ihr ideales Wirkungsfeld finden können.
Durch all diese Aktionen hat sich eine ganz besondere Verbindung zu verschiedenen kunstinteressierten Personen und Institutionen in Deutschland entwickelt.
So entstand auch, innerhalb von 6 Monaten, ein Künstleratelierhaus in Galata. Eine intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen deutschen Institutionen, Hochschulen und Stiftungen begann und hält bis heute an.
In Ayvalik wollen wir an die Erfolge dieser Aktionen wieder anknüpfen und die Arbeit noch intensiver fortsetzen. Viele Partner*innen haben ihr Interesse hierfür bereits bekundet.
Die Interaktion mit fremden Kulturen verändert nicht nur, was wir denken, sondern auch wie wir denken. Wissenschaftler sagen, das liegt an der Erhöhung der Neuroplastizität des Gehirns, was Eindrücke intensiver und anders verarbeiten lässt. Kurz gesagt: „Reisen bildet“, das wusste auch schon Johann Wolfgang von Goethe.
Das Reisen ist unpopulär geworden in Zeiten des Klimawandels. Besser mit der Bahn in den Urlaub fahren oder mit dem Auto, dem Fahrrad, zu Fuß oder noch besser: gleich zu Hause bleiben. Auf keinen Fall das Flugzeug benutzen: der ökologische Fußabdruck, den man hinterlässt, wäre einfach zu groß.
Doch, ob ein Urlaub wirklich nachhaltig ist, wird nicht nur in der Art der An- und Abreise entschieden, sondern in seiner Gestaltung. Ferien, trotz Nutzung der Bahn oder des Autos, an der Nordsee, in einem Luxushotel mit allem Pipapo (man gönnt sich ja sonst nichts, nach der unerträglichen Pandemiezeit) wird sicher weniger nachhaltig sein als ein abwechslungsreicher Urlaub in einem fremden Land mit einer anderen Kultur, an einem Aufenthaltsort, der sich bewusst mit der Schonung der Umwelt auseinandergesetzt hat. Dass man als Verkehrsmittel das Flugzeug genutzt hat, ist dann nicht das Entscheidende.
Ein Urlaubsort, der kulturpolitisches Handeln im Fokus hat, kann zur Sensibilisierung für ökologische Denk- und Handlungsweisen beitragen. Kulturpolitik kann eine qualitative Zieldiskussion über ein sinnhaftes, gutes Leben anregen.
Es ist vor allem wichtig, dass wir gerade in Zeiten wie diesen den Dialog zu anderen Ländern und Kulturen wieder aufnehmen, um ihnen vorurteilsfrei begegnen zu können. Auch ein Blick auf die Heimat, sozusagen von außen, hilft, die Perspektive zu verändern und mehr Toleranz und Verständnis für das Fremde zuzulassen.
Wir reisen in fremde Städte und Länder, um unbekannte Kulturen, Mentalitäten und Sprachen zu entdecken. Treffen wir dort Einheimische, wird der Ausflug zum unvergesslichen Erlebnis, denn wir finden mehr als nur uns selbst, in einer anderen Welt. Und wir nehmen ein ganz besonderes Souvenir mit nach Hause: Verbundenheit!